ENTFÄLLT Orgelvesper zum Fest Allerheiligen

KonzertProf. Norbert Düchtel (Orgel)

Hintergrund Das Tafelgemälde von Albrecht Dürer zeigt im Kunststil des späten Mittelalters auf, was der Festcharakter von Allerheiligen ist. Menschen aller Stände, Kaiser, Päpste, Adel, Bürger usw. erscheinen so vor unserem dreifaltig einen Gott, wie sie auf der Erde gewesen sind. Strahlend und heil erscheinen sie vor dem Gnadenstuhl. Der Tod, der überwunden ist, hat sie nicht gezeichnet. Allerheiligen ein Fest der Erinnerung – Gedächtnisfest, Eucharistie. Es geht um die Erinnerung an Menschen, junge und alte, Frauen und Männer, die sich hineinziehen ließen in Gottes Leben. Allerheiligen ist ein Fest der Erinnerung an Hoffnungszeichen aus Fleisch und Blut, an Lebenscgeschichten, die den Fels der Vergangenheit durchziehen wie die Maserung einen grauen Stein und ihn so zum Leuchten zu bringen. Allerheiligen ist ein Fest der Gegenwart. Schon jetzt haben alle miteinander Anteil am göttlichen Leben Jesu – durch die Taufe. Schon jetzt hat sich das Leben gerundet, hier und jetzt, inmitten unserer Welt, die so schmerzhaft im Werden ist. etwas wunderbares ist menschenmöglich -  Offensein für den Nächsten -  die uns nahe und fern sind -  Offensein für Gott. Die Heiligen sind jetzt schon in einer Gegenwart angekommen, die für uns noch aussteht. Sie sind ihrer Zeit voraus. Allerheiligen ein Fest der Zukunft. In Menschen, die wir heilig nennen, leuchtet Gottes eigenes Licht auf. Dieses Licht macht auch unseren Weg hell. Alle Heiligen wollen uns anstecken mit dem, was sie schon ergriff en hat, die Freude, vor Gott und mit seinem Sohn in Fülle zu leben. Der Mensch gewordene Gottes-Sohn – unser Erlöser und Herr Jesus Christus – hat die Pforte – aus dem „Leben im Hier und Jetzt“ zum „Leben in Ewigkeit“ – auf gestoßen. Er hat dies durch seinen Tod und in seiner Auferstehung getan. Gott hat seinen Christus nicht im Tod gelassen, sondern ihn in der Kraft des Heiligen Geistes am dritten Tage von den Toten auferweckt. Auferweckt als „Der Erste der Entschlafenen“ (1 Kor 15,20), nimmt Jesus die Menschen mit hinein in Gottes Liebe, die aus jedem Tod befreit. Als Personales Gegenüber, als von Gott geschaff enes "Du"kann der Mensch im Tod nicht verloren gehen. Gott kann ihn nicht verloren gehen lassen! Aus dieser Einsicht wächst im AT die Hoff nung auf ein Leben über das irdische Dasein hinaus. Für Christen gewinnt diese biblische Hoff nun in der Auferstehung Jesu ein für alle Mal Gestalt. Im Licht von Ostern ist seine Herzenswunde nicht mehr nur Zeichen des Todes. Sie ist vielmehr der Ort des unmittelbaren Zugangs zum innersten Kern der messianischen Sendung Jesu – zu seiner unermesslichen Liebe, mit der er uns alle umgibt. „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,8)

Veranstaltungsdatum
01.11.2020 - 15:30