O-Antiphonen

Konzert

Botschafter und Ankunft des Lichtes


Prof. Norbert Düchtel / Regensburg (Orgel)
Alex Dorow / Landsberg am Lech (Texte uns Sprecher)

Der Advent ist die Zeit der gesteigerten Erwartung auf die Ankunft der Liebe, die Gott ist, bei uns, in der Welt. Dabei ist die Liebe schon da. Ihr Wesen ist die Vollkommenheit schlechthin. Sie ist der Ursprung allen Seins und auch das Ziel. Sie ist das Alles in Allem. Sie ist die Kraft von Ewigkeit zu Ewigkeit, aus der alle Zeitlichkeit und Räumlichkeit entspringt und in der alle Zeitlichkeit und Räumlichkeit ihre Vollendung findet. Ihr Wesen ist das Ich-Bin-Da. Nur weil die Liebe schon in der Welt angekommen ist, gibt es uns.

Die Liebe ist in die Welt angekommen. Er, der Schöpfer, hat seine Schöpfung nach seinem Bild gebaut. Die Menschheit gibt es, weil der eine ganz bei sich ist und zugleich in Beziehung zum anderen steht. Es ist der Geist des Einen, der alles Menschenmaß übersteigt, mich und den Nächsten leben lässt und aufeinander beziehen lässt. Die „Dreiecks-Geschichte“ Gottes ist zur „Dreiecks-Geschichte“ von uns und der Welt geworden. Sie ist das Weltprinzip – irdische und himmlische Trinität.

Gott selbst ist der Liebesbotschafter. In Jesus Christus sind Gottes-Sohn und Menschen-Sohn in einer Person vereint. Er steht in der Beziehung des Geistes mit dem Vater, in der Ewigkeit und zum Menschen, in der Zeitlichkeit. Er ist der Drehund Angelpunkt, der in der Kraft der einen Liebe, das vergängliche Mensch-Sein und das wahre Mensch-Sein verwandeln kann. Im österlichen Geheimnis findet die Verwandlung des Todes ins Leben durch die Auferstehung statt.

Maria, die Mutter Jesu, sie ist die erste gewesen, die Gottes Liebe im Herzen getragen und dem Anruf der Liebe mit ihrem „Ich-vertraue-Dir“ geantwortet hat. So ist die Liebe und Menschenfreundlichkeit unter uns erschienen. Damit die Liebe in einem Jeden von uns Mensch werden kann, ist es daran, diese zu erkennen und auch zu folgen.

Sieben Tage vor der Heiligen Nacht beginnt im Stundengebet der Kirche die Phase der „O“-Antiphonen.

Der Advent ist die geprägte Zeit der Freude und Zuversicht auf die Ankunft der Liebe in Gestalt eines Menschen unter uns Menschen. Unser Herr Jesus Christus will unter uns Menschen sein, uns auf Augenhöhe begegnen. Er will uns dabei zeigen, wie wahre Mensch-Werdung auch für uns gelingen kann. Das bezeugt Jesus als der Menschensohn und Gottessohn in seinen Gleichnissen, den Zeichen und Wundern, die er tut.

Die Hirten auf Betlehems Feldern erfahren die Botschaft von Gott: „Heute ist euch der Retter geboren …“. Sie finden als erste aus Gottes erwähltem Volk den Weg zur Krippe. Auch die ersten „Heiden“, die Weißen kommen aus weiter Ferne nach Jerusalem, um den neugeborenen König der Juden zu huldigen. Sie folgen einem Gotteszeichen: „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“. Das Volk und die Völker sind eins im Bekenntnis zum Herrn. An der Krippe des Kindes finden Sie große Freude. Für die Zeugen und Boten der nachösterlichen Zeit ist es wichtig, die Botschaft, die sie vertreten, mit der Biographie Jesu, des Sohnes des Zimmermanns aus Nazareth, in eins zu bringen. Die Kindheitsevangelien sind erzählter Glaube und machen das Ineinander von Göttlichem und Menschlichem deutlich.

Veranstaltungsdatum
18.12.2022 - 15:30