Ach, es bleibt in meiner Liebe

Konzert

mit Werken von Johan Rosenmüller, Johan Philipp Krieger und Johannes Sebastian Bach

Susanne Kelling (Mezzosopran)
Anian Schwab (Trompete)
Martin Focke (Orgel)

Hintergrund

Um 1650 erhob sich über dem zerstörten und in vielen Regionen ausgebluteten Deutschland die Stimme der Musik. Konzentriert auf die Regionen Thüringen und Sachsen gab es damals eine Fülle von Musikern, was ja offenbar einen tatsächlich vorhandenen Bedarf entsprochen haben muss.

Die wir heute etwas ungenau und häufig als „Kleinmeister“ zu bezeichnen pflegen – sozusagen das Jahrhundert zwischen Schütz und Bach – waren hochqualifizierte Komponisten, deren Musik auch heute noch erklingt. Ihr historischer Verdienst lag auch darin, dass sie als Mittler zwischen italienischer, französischer und deutscher Musik vermittelten und somit ihrem Größten – Johann Sebastian Bach – den Weg ebnen konnten. Was in Anbetracht der damaligen Reise- und Kommunikationsmöglichkeiten eine mehr als erstaunliche Leistung ist!

Johann Rosenmüller ist einer der interessantesten Komponisten dieser Zeit. 1619 In Ölsnitz geboren, war er Anfang der 1650iger Jahre als Leipziger Thomaskantor der vermutlich bedeutendste Amtsvorgänger Bachs. Wie jene so muss auch Rosenmüller offenbar ein „schwieriger“, sich ständig an den Gegebenheiten reibender Mann gewesen sein. Aus bis heute nicht restlos geklärten Gründen verließ er 1655 Leipzig und ging über Hamburg nach Venedig, wo er zunächst als Bläser in der berühmten Kapelle des Markus-Domes unterkam. Doch bald schon wurde er als Komponist geschätzt. So zum Beispiel am Wiener Hof. Die Beziehungen zu den deutschen Höfen in Braunschweig, Lüneburg und Wolfenbüttel waren nie abgebrochen. 1682 kam Rosenmüller nach Deutschland zurück, konnte noch die dortige Hofkapelle neu aufbauen, starb aber bereits 1684. Die im heutigen Programm erklingende Kantate ist wie viele Musiken des 17. Jahrhunderts undatiert, stammt aber ganz sicher aus italienischer Zeit.

Ein ebenso „unruhiger Geist“ wie Rosenmüller muss offenbar auch sein 1649 in Nürnberg geborener Schüler Johann Philipp Krieger gewesen sein. Der nach Aufenthalten in Zeitz, Bayreuth, Venedig (ebendort Schüler von Rosenmüller), Wien, Frankfurt, Kassel und Halle von 1680 bis 1725 als Hofkapellmeister in Weißenfels amtete und maßgeblich an der Entwicklung der frühen Deutschsprachigen Oper und des Liedes beteiligt war. Der Weg zur Vollendung dieser Gattungen war ein zu weiter, als dass ihn eine Generation zu Ende hätte gehen können.

Die weiteren Musik des heutigen Programmes zeigen das „Umfeld“ Rosenmüllers auf, sind also Werke seiner Zeitgenossen und J.S. Bach.

Mitwirkende
Susanne Kelling (Mezzosopran) www.susanne-kelling.de
Anian Schwab (Trompete)
Martin Focke (Orgel)

Veranstaltungsdatum
12.03.2023 - 15:30