Rom/ St. Ottilien. 215 Äbte aus aller Welt haben Jeremias Schröder OSB, Mönch der Erzabtei St. Ottilien, zu ihrem höchsten Repräsentanten gewählt. An der Spitze der Ordenskonföderation vertritt er damit rund 22.000 Benediktiner weltweit. Sein bisheriges Amt als Abtpräses der Missionsbenediktiner von St. Ottilien übergibt er mit dem heutigen Tag an seinen bisherigen Stellvertreter Abt Michael Reepen OSB von der Abtei Münsterschwarzach in Franken. Dieser übernimmt das Amt bis zur Neuwahl des Abtpräses durch das Generalkapitel der Missionsbenediktiner im Januar 2025.
Als Abtprimas ist er für acht Jahre gewählt, eine zweimalige Wiederwahl für jeweils weitere vier Jahre ist möglich. Er ab sofort der Abtei Sant'Anselmo in Rom vor und ist Großkanzler der Hochschule der Benediktiner, dem "Päpstlichen Athenaeum Sant'Anselmo" auf dem römischen Aventin.
Abt Jeremias zu seiner Wahl: „Das weltweite Mönchtum und sein Dienst an der Kirche sind meine Leidenschaft, seit ich vor 40 Jahren Mönch in St. Ottilien geworden bin. Als ich jung war, hat mir unsere Hochschule Sant´Anselmo und das Gemeinschaftsleben hier in Rom ein Bewusstsein und eine Liebe für unsere weltweite Konföderationsfamilie vermittelt. Obwohl ich mit meinen derzeitigen Aufgaben sehr zufrieden bin, nehme ich den Dienst in Sant'Anselmo gerne an und danke meinen Mitbrüdern für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen“.
Abt Jeremias würdigte seinen Vorgänger Abt Gregory Polan (USA) als einen Mann der Schrift, der die benediktinische Gemeinschaft durch seine bewegenden und wissenschaftlichen Reflexionen, durch sein Gebet und seine Freundschaft geprägt habe. Er dankte ihm für acht Jahre aufopferungsvollen Dienstes und seinen unermüdlichen Einsatz für die Benediktiner.
Dass mit Schröder bereits der dritte ehemalige Erzabt von St. Ottilien zum Abtprimas der Benediktinischen Konföderation gewählt wurde, erfülle die Klostergemeinschaft von St. Ottilien mit Dankbarkeit und auch ein wenig Stolz, so der Erzabt von St. Ottilien, Wolfgang Öxler OSB: „Wir wünschen Abtprimas Jeremias alles Gute und Gottes Segen für seinen Dienst in Rom und in den den Klöstern weltweit!“ Vor Schröder hatten bereits die Ottilianer Mönche Abt Viktor Josef OSB (1977-1993) und Abt Notker Wolf OSB (2000-2016) das Primasamt inne.
Hintergrund
Die Wahl fand im Rahmen des zweiwöchigen Äbtekongresses der Benediktiner in Rom statt. Neben den Äbten nehmen 22 Vertreterinnen der Communio Internationalis Benedictinarum (Pendant der Benediktinerinnen zum Äbtekongress) an der Versammlung teil. Die Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien ist ein Zusammenschluss von 21 selbständigen Klöstern mit mehr als 50 Niederlassungen und 1.029 Missionsmönchen weltweit mit Schwerpunkt Afrika (57,6 % afrikanische Mönche).
Schwerpunkte des Missionsdienstes sind Seelsorge und Evangelisierung, Bildung, Krankenpflege, Armutsbekämpfung und Ökologie. Das Stammhaus liegt im oberbayerischen St. Ottilien, Landkreis Landsberg am Lech.
Abt Jeremias Schröder OSB,
Mönch der Erzabtei St. Ottilien,
bis dato Abtpräses der Missionsbenediktiner von St. Ottilien
geboren 1964 in Bad Wörishofen
1984 Abitur am Maristengymnasium Mindelheim
im selben Jahr Klostereintritt in St. Ottilien
1985 Ordensgelübde
1985-1990 Studium der Philosophie, Theologie, Archivwissenschaft und Geschichte in Sant’Anselmo und Oxford
1992 Priesterweihe
1994 in St. Ottilien: zweiter Novizenmeisters, Klosterarchivar, Sekretär von Erzabt Notker Wolf OSB, Redakteur zweier Ordenszeitschriften
2000 Wahl zum 6. Erzabt von St. Ottilien und damit auch zum Abtpräses der Missionsbenediktiner
2012 Trennung der Ämter Erzabt - Abtpräses: Wiederwahl zum Abtpräses, ebenso 2022
2019-2024 Vikar des Abtpräses
2021 Vom Hl. Stuhl zum Abt Adminstrator des Klosters am St. Georgenberg (Tirol) ernannt
Abt Jeremias spricht neben Deutsch fließend Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch.
Auswahl weiterer bisheriger Ämter und Aufgaben:
- Präsident des San Gregorio Instituts für Kirchenmusik in Tokio 2003-2014
- Vorstandsmitglied des China-Zentrums St. Augustin 2006-2015
- Vorstandsmitglied der Deutschen Ordensobernkonferenz 2012-2014
- Mitglied der Familiensynode Familie 2015
- Vorstandsmitglied der Union der Generaloberen 2016-2019
- Mitglied im Rat der XVI. im Dikasterium für das geweihte Leben 2016-2019
- Berater der Missionskommission der Deutschen Bischofskonferenz seit 2021
- Mitglieder der Ständigen Kommission der Synode der Abtpräsides 2016-2024