In Jesus zeigt uns Gott sein Herz - Impuls von Erzabt Wolfgang Öxler OSB

Herz JesuIn Jesus zeigt uns Gott sein Herz   

Am Eingang unserer Kirche ist in einem Steinrelief eine Herz-Jesu- Darstellung zu sehen, denn unsere Klosterkirche  ist dem heiligsten Herzen Jesu geweiht. Am ersten Freitag im Monat, dem sogenannten  Herz-Jesu-Freitag, denken wir daran, dass Jesus nicht zuerst Gesetz und Lehren in diese Welt trug, sondern dass er sein Herz sprechen lässt, das eins ist mit dem Vater.
Jesus wirbt mit offenem Herzen um die Herzen der Menschen. Er ist der große Kardiologe, der Herz-Spezialist, der die Abgründe unseres Herzens ebenso kennt wie unsere Sehnsucht nach Heil und Frieden. Wir glauben an einen Gott der mitfühlen kann, der selber gelitten hat, der sich zerbrechen ließ, damit unsere Gebrechen  Heilung und Sinn erfahren. Er legt seine Liebe auch in mein Leben hinein, in meine Vergangenheit, in meine Gegenwart und in meine Zukunft. Die Routine des Alltags lässt uns für diese Liebe oftmals abstumpfen. Gottes große Liebe kann dann bei mir nicht ankommen, weil ich auf „Augen zu und durch“. gestellt habe, oder auf „Egoismus und Verschlossenheit“,

Herzensgebet

Bei den ersten Mönchen der Christenheit entstand das sogenannte Herzensgebet. Sie empfahlen, die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen und sich vorzustellen, dass sie ins Herz sinken. Statt zu denken empfehlen sie, wahrzunehmen – wie der Atem kommt und geht, wie das Herz schlägt. Den Atem haben sie mit einem kurzen Bibelwort verbunden oder einfach mit dem Namen Jesus Christus. Es ging ihnen dabei nicht darum, über Jesus nachzudenken, sondern darum, zu lauschen, ob und wie dieser Satz, dieser Name, im eigenen Herzen klingt. Ein aufmerksames Lauschen nach innen. Irgendwann verbinden sich Atem, Herzschlag und Gebet; nicht wir beten, es betet in uns. Das Herz betet. Die alten Mönche sprechen vom immerwährenden Herzensgebet, das uns Tag und Nacht begleitet, wie der Atem und unser Herzschlag.  Jeder kann sofort damit beginnen. Am besten, indem wir das Ausatmen innerlich mit dem Namen Jesus verbinden –das Einatmen mit dem Namen Christus. Ausatmen Jesus – Einatmen Christus. Vielleicht möchten Sie es gleich einmal versuchen.

Herz ist wieder gefragt

Es ist für uns oft schon schwierig Verstand und Herz zusammenzubringen. Lustig angemerkt sage ich dann zu den Menschen: Sie müssen Kopfsalat essen, denn der hat sein Herz im Kopf!  Der Glaube muss ins Herz genommen werden. So heißt es im heutigen Gebet in der Liturgie: „Bilde unser Herz nach dem Herzen deines Sohnes und wecke in uns die Kraft der Liebe, damit wir ihm gleichförmig werden“  Ja und gib mir die Kraft in meinen Verletzungen nicht verletzend zu werden. So gilt immer wieder neu  die Einladung auf die Herztöne Jesu zu hören.