Hinfallen- Aufstehen - Krone richten- weitergehen -- Impuls von Erzabt Wolfgang Öxler OSB

KroneThe big four: Hinfallen- Aufstehen - Krone richten- weitergehen.“  

Hinfallen
Es gibt kein Leben ohne hinfallen. Es gibt kein Leben ohne Verletzung! Von Kindheit an bis zum Sterben wird der Mensch vom Scheitern begleitet: Schlechte Noten in der Schule zu haben oder eine Klasse wiederholen zu  müssen, keine Arbeit zu bekommen trotzt erfolgreich abgeschlossener Lehre oder des fertigen Studiums, sich ausgeschlossen zu  fühlen, nach vielen Jahren von  einer Firma gekündigt werden, ungewollt kinderlos zu bleiben, sich als untalentiert zu erleben, keinen Partner fürs Leben zu finden oder zu erkennen, dass der gewählte nicht der richtige ist, geschieden zu werden, ein Problemkind großziehen  zu müssen, krank zu werden, mit Problemen des Altwerden  konfrontiert zu werden, nicht genug Rente zu  bekommen, sich im Stich gelassen zu füllen…

Aufstehen  

Wenn sie von ihrem Stuhl aufstehen kann das nur gut geschehen, wenn sie sich zuerst nach vorne beugen und den Schwerpunkt verlagern. Aufstehen im Leben  braucht eine Verlagerung des Schwerpunkts. Was ist mir wichtig und wertvoll?  Ob jemand vom Stuhl aufsteht oder aus dem Tod – dieser  Vorgang wird mit
dem selben Wort beschrieben: „anhistemi.“ Der Glaube an die Auferstehung lädt ein, den Aufstand zu wagen gegen alles, was Leben bedroht.  „Stell dich auf deine Füße Menschensohn“. Das heißt, Gott will aufrechte und aufrichtige  Menschen, die aufstehen auch wenn die momentane Lage niederdrückend ist. Denn nur so ist der Mensch Gottes Ebenbild. Mir ist es oft eine Hilfe, wenn ich mich am Vorbild von Mitmenschen aufrichten kann. Thomas Edison brauchte mehr als 1000 Versuche, bis seine erste Glühlampe leuchtete. Er lernte mehr als 1000 Wege kennen, wie es nicht funktioniert  und doch hat er sich immer wieder aufgerafft und war am Ende  erfolgreich.

Krone richten

Ostern ist die Krönung des Lebens aus den Händen Gottes. Er hat dem Tod etwas entgegenzusetzen. Gott  schenkt uns die Krone der Erlösung. ER schenkt uns Ansehen und Würde und   wir  dürfen sie wie eine Krone tragen. In der Tauferneuerung  sagt uns Gott dieses Geschenk der Würde zu. „Mensch erkenne deine Würde.“ Du bist getauft zum König und zur Königin. „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.“ (Psalm 8)  Die Krone richten heißt: Zu erkennen, wie wertvoll, geliebt und würdevoll jeder einzelne Mensch in Gottes Augen ist. Vergewissere dich deiner Würde:  Stell Dir vor du trägst eine unsichtbare Krone und dein Gang wird plötzlich  aufrechter! Wir alle sind in Gottes Augen quasi gekrönte Häupter und haben Anspruch auf (s)ein Krönchen.

Weitergehen

Ostern bringt vieles ins Laufen - wir sollen Weitergehen und nicht stehen bleiben.    Es geht um eine nomadische Existenz,  als Kirche immer auf dem Weg zu bleiben, nicht wirklich sesshaft zu werden oder sich gemütlich einzurichten, sich zurück zu sehnen nach den Fleischtöpfen Ägyptens. Eine sesshafte Kirche ist nicht das von Ostern her gezeigte Bild des wandernden und aufbrechenden Gottesvolkes! M. Luther war der Überzeugung: “Wir müssen unser ganzes Leben in die Taufe hineinkriechen“. So sind wir als getaufte Christen unterwegs,  gesalbt zum König und zur Königin.

The big four:  Hinfallen-Aufstehen-Krone richten-weitergehen!