In der Allgemeinen Einführung in das Römische Messbuch heißt es: „Die verschiedenen Farben der liturgischen Kleidung sollen den besonderen Charakter der jeweils gefeierten Glaubensgeheimnisse und den Weg des christlichen Lebens im Verlauf des liturgischen Jahres verdeutlichen.“ Das, was die liturgischen Farben für das Auge sind, können die Klangfarben der Orgeln und Glocken für das Ohr sein. Kein sensibler Organist würde beim Orgelspiel zum Ein- oder Auszug ständig dieselbe Registrierung verwenden, ohne Berücksichtigung der Kirchenjahreszeit oder des konkreten liturgischen Anlasses. Wie ein gezielter Einsatz der Klangfarben der Orgel so kann auch ein differenziertes Läuten die gestufte Feierlichkeit der liturgischen Ordnung deutlich unterstreichen.
„Die Kirche weiht Glocken zum liturgischen Gebrauch. Ihr Läuten gehört zum gottesdienstlichen Leben der Kirche. Sie rufen zum Gottesdienst und zum Gebet. Glocken weisen hin auf die Feste der Kirche sowie auf besondere Ereignisse im Leben der Gemeinde und der Menschen. Für die verschiedenen liturgischen Anlässe werden unterschiedliche Zusammenstellungen von Glocken, sogenannte Läutemotive, wie z. B. Te Deum, Gloria, und Salve Regina, ausgewählt. An diesen Läutemotiven sowie der Art des Läutens sollte man erkennen können, was in der Kirche gefeiert wird. Dieser Brauch ist bereits im frühen Christentum belegt. Die liturgische Ordnung soll mit den musikalischen Möglichkeiten des Geläutes in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht und in einer Läuteordnung festgelegt werden.“*
Unsere ausführliche und differenzierte Läuteordnung berücksichtigt die musikalische Kombinationsvielfalt unserer neun Glocken und orientiert sich konsequent am Kirchenjahr und seiner liturgischen Ordnung. An den höchsten Feiertagen erklingt für 30 Minuten unser "Cluny-Läuten" (Plenum - Reihenläuten - Plenum)
Unsere aktuelle Läuteordnung finden Sie unten auf dieser Seite, mit deren Hilfe Sie die verschiedenen Kombinationen auf unserer Seite auch selbst läuten und anhören können.
„Der Klang der Glocke
ist die Botschaft der Weihe;
Botschaft von Gott ohne Grenzen und Enden;
die Botschaft der Sehnsucht
und der unendlichen Erfüllung.“
(Romano Guardini)
* Aus: „Zum Lobe seines Namens – Liturgie und Glocken“, Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen
Übrige Zitate: Unterlagen im Archiv der Erzabtei St. Ottilien
Sie können unsere Glocken hier selbst einzeln oder in verschiedenen Kombinationen läuten lassen -> einfach mehrere gleichzeitig starten: