Missionsbenediktiner verlassen Kloster Jakobsberg

bildPRESSEERKLÄRUNG DES BISTUMS MAINZ

Missionsbenediktiner verlassen Kloster Jakobsberg

Bistum Mainz wird das Haus übernehmen und zum geistlichen Zentrum ausbauen

Ockenheim/St. Ottilien/Mainz. Nach über 60 Jahren werden die Missionsbenediktiner von St. Ottilien das Kloster Jakobsberg in Ockenheim Anfang des neuen Jahres verlassen. Vor allem personelle Herausforderungen haben zu diesem Schritt geführt. „Vom Kloster Jakobsberg Abschied zu nehmen, ist für uns ein trauriger und schmerzvoller Schritt. Viele Menschen knüpfen Erinnerungen an das Kloster Jakobsberg. Unsere Mitbrüder waren und sind mit vielen Menschen in der Pfarrei Ockenheim und weit darüber hinaus verbunden“, betont Erzabt Wolfgang Öxler OSB, St. Ottilien.

Und weiter: „Der Jakobsberg erhielt in den 1980er-Jahren viel Anziehungskraft gerade auch für junge Menschen durch den Ockenheimer Pater Aurelian Feser OSB. Viele Pfarrgemein deräte durften hier ihre Klausurtagung mit P. Anselm Zeller OSB abhalten. Ich selber durfte hier vier Jahr lang auf dem Jakobsberg wirken und habe den Ort als ,Andersort‘ und geistliches Zentrum erlebt. Im letzten Jahr wurden vier tatkräftige Mitbrüder von St. Ottilien auf den Jakobsberg entsandt. Durch den plötzlichen Weggang von Mitbrüdern auf dem Jakobsberg, die Überalterung in unserem Konvent und die Herausforderung der Aufgaben in St. Ottilien können wir auf Dauer keine stabile Gemeinschaft auf dem Jakobsberg bilden.“

Die Missionsbenediktiner hatten das Kloster auf dem Ockenheimer Berg 1960 erworben, wo bereits seit dem 18. Jahrhundert eine Wallfahrt zu Ehren der 14 Nothelfer gefeiert wird. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Kooperation mit dem Bistum Mainz und die Nutzung als Tagungshaus und spiritueller Ort immer weiter ausgebaut. So wurde 1982 in den ehemaligen Landwirtschaftsgebäuden das Jugendhaus St. Georg eröffnet; 1983 folgte das Gästehaus St. Benedikt. Im Jahr 1991 folgte dann das Bildungshaus St. Boni fatius.

„Seit 2008 leben auf dem Jakobsberg auch philippinische Benediktinerinnen der ,Kongregation vom Eucharistischen König‘. Ihre Präsenz auf dem Jakobsberg verlieh der klösterli chen Gemeinschaft den Charme von Weltkirche. Mit dem Auszug der Missionsbenedikti ner ist leider auch ein Weggang der Schwestern verbunden. Das Besondere dieses Ortes war immer ein Bildungshaus mit Kloster. Das war auch der Wunsch von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, dem ich jetzt leider nicht mehr entsprechen kann. Anfang des neuen Jahres werden wir uns bei den Menschen hier verabschieden und lassen den benediktini schen Geist auf dem Berg zurück“, sagt Erzabt Öxler.

Weihbischof Bentz: „Wie bedauern den Rückzug sehr.“

Das Bistum Mainz, mit dem der Orden in den vergangenen Jahrzehnten vielfältig auf dem Jakobsberg zusammengearbeitet hat, wird das Kloster Jakobsberg ab dem kommenden Jahr übernehmen und zum geistlichen Zentrum des Bistums Mainz ausbauen. „Gerne hätten wir die sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit den Missionsbenediktinern auf dem Jakobs berg weitergeführt. Daher bedauern wir den Rückzug der Missionsbenediktiner vom Ja kobsberg sehr“, betont der Weihbischof und Generalvikar des Bistums Mainz, Dr. Udo Markus Bentz. „Kloster Jakobsberg ist für unser Bistum ein wichtiger geistlicher Ort, der vielen Menschen ans Herz gewachsen ist. Wir werden uns nun dieser neuen, und so auch nicht absehbaren Situation stellen. An unserem Ziel halten wir aber fest: ein geistliches Zentrum für unser Bistum, ein Ort, der Menschen in ihrer spirituellen Suche begleitet und unterstützt, ein Ort sowohl der Stille als auch der Begegnung und ein Ort, von dem geistli che Impulse zur pastoralen Erneuerung unseres Bistums ausgehen sollen.“

Das Bistum hat seine Fachdezernate beauftragt, den Übergang in Zusammenarbeit mit den Missionsbenediktinern zu gestalten und die ursprüngliche Projektplanung der neuen Situation entsprechend anzupassen. Die Verantwortung für die Mitarbeitenden und die Menschen, die den Jakobsberg als geistlichen Ort kennen und schätzen, steht dabei im Mittelpunkt.

(MBN)

Mit freundlichen Grüßen
Bischöfliche Pressestelle Mainz
Mainz, 8. September 2022