KONZERT MIT BAROCKEN UND FRÜHKLASSIZISTISCHEN
KOSTBARKEITEN FÜR SOPRAN, TROMPETE UND ORGEL
AM HOCHFEST FRONLEICHNAM 2024
MIT WERKEN VON G. GIORDANI, J.S. BACH UND
G. TORELLI FÜR SOLOSOPRAN, TROMPETE UND ORGEL
Katrin Küsswetter – Sopran
Johannes Stürmer – Trompete
Lorenz Trottmann – Orgel
Giuseppe Giordani (1751 – 1798) und Alessandro Melani (1639 – 1703) verband die Liebe zur italienischen Oper. Obwohl beide zeitlebens im Dienst der katholischen Kirche standen und dort ihr Auskommen fanden – der eine an der Kathedrale von Fermo, der andere unter Papst Clemens IX. in Rom – waren beide über die italienischen Landesgrenzen hinaus überaus erfolgreiche Opernkomponisten. Außerdem komponierten beide für Kastraten, wobei die Sammlung der Otto Arie Sacre höchst wahrscheinlich für in der Ausbildung befindliche Sänger, und die beiden weltlichen Motten La Tromba und All’ Armi, pensieri für die Brüder des Komponisten A. Melani geschrieben wurden.
Nicht nur in der Barockzeit, sondern auch noch viele Generationen später fanden sich v.a. in Italien unter den professionellen Sängern viele Kastraten. Diese wurden heutigen Mega-Stars ähnlich, vom Publikum fast göttergleich verehrt. Wenn sie erfolgreich waren und dem Druck und den Anforderungen einer Bühnenkarriere standhalten konnten, erzielten findige Operndirektoren mit ihnen oft exorbitante Gewinne und setzten sie – ähnlich der heutigen Werbung – sowohl bei den männlichen, als auch bei den weiblichen Fans zur erotischen Projektion ein. Diejenigen, die die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten, wurden von der Gesellschaft, die sie irreversibel zu dem gemacht hatte, was sie waren, häufig mit Spott überzogen und ausgegrenzt. Alle diese stigmatisierten Knaben und Männer sind Opfer und gleichzeitig „Helden“ einer pervertierten Musikkultur. Ihnen ist diese CD gewidmet.
Mehr dazu im Podcast unter: www.katrin-kuesswetter.de