Ardo e Ver Per Te D'Amore - "Vor Liebe brenne ich zu Dir"

Konzert

BassoContinuoProject
Miriam Alexandra – Sopran
David Hanke – Blockflöte
Felix Thiedemann – Cello
Andreas Westermann – Cembalo

L’amore, die Liebe, ist das wohl universellste aller Gefühle. Sie gleicht einer Naturgewalt und wird sowohl in Ton und Dichtung auch oft als solche beschrieben. Kaum ein Volk vermag sie so leidenschaftlich und innbrünstig in Wort und Ton zu fassen wie die Italiener. Das gilt heute genauso wie im Italien des 18. Jahrhunderts. „Ardo è ver per te d’amore“ – zu Deutsch „Ich brenne vor Liebe zu Dir“ – lautet der heißblütige Titel einer Kammerkantate von Alessandro Scarlatti. Sie dient als Ausgangspunkt und Motto eines Programms, in dem ein Kollektiv um den bekannten Tübinger Cellisten Felix Thiedemann sämtliche Facetten und Spielarten der Liebe im barocken Italien beleuchtet. Ganz so rosig, wie der Titel es zunächst nahelegen mag, bleibt es allerdings nicht.

Schon bei Scarlatti entwickelt sich die Liebe schnell zur rasenden Eifersucht. Giuseppe Porsile und Georg Friedrich Händel beschreiben mit unterschiedlichen Bildern die verzehrende Sehnsucht nach dem Geliebten, während bei Barbara Strozzi die Trauer über die Untreue des Partners in wehmutsvollen Kantilenen zum Ausdruck kommt. In Verbindung mit hoch virtuosen Sonaten und Konzerten aus der Feder von Altmeistern wie Vivaldi, Corelli oder Albinoni wird ein schimmerndes Kaleidoskop der Liebe entsponnen.

Als Mitstreiter für diesen musikalischen Liebesreigen konnte Thiedemann drei namhafte Musiker für sich gewinnen. Die Berliner Sopranistin Miriam Alexandra hat sich als vielseitige Interpretin sowohl im Bereich der Alten Musik als auch als klassische Opern und romantische Liedsängerin einen Namen gemacht. 2009 wurde sie mit der Projektformation Cleora’s Muse auf dem Internationalen Händel-Wettbewerb in Göttingen mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Es folgten Engagements beim Münchner Bach-Chor, dem Ensemble Resonanz, dem Württembergischen Kammerorchester, der Mittelsächsischen Philharmonie und dem Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock. 2017 erschien ihre von der Fachpresse hochgelobte Debüt-CD mit Liedern der französischen Komponistin Pauline Viardot. Der Blockflötist Daniel Koschitzki ist vor allem durch seine ECHO Klassik-prämierte Formation Spark bekannt, mit der er weltweit konzertiert.

Auch als Solist ist er regelmäßig mit Klangkörpern wie dem Württembergischen Kammerorchester, dem Südwestdeutschen Kammerorchester oder dem Folkwang Kammerorchester zu hören. In Fachkreisen wird der Erstpreisträger des International SRP Solo Recorder Playing Competitions London für sein Know-How im Bereich der Alten Musik geschätzt, das aus einer langjährigen Mitgliedschaft beim renommierten Amsterdam Loeki Stardust Quartet rührt. Am Cembalo setzt Thiedemann auf seinen langjährigen Weggefährten und regelmäßigen Kooperationspartner Andreas Westermann, der bereits mit so namhaften Formationen wie dem European Union Baroque Orchestra unter Lars Ulrik Mortensen musizierte.

Man darf gespannt sein, wie diese illustre Formation sich der Welt barocker Gesten nähert, große barocke Meister mit unentdeckten Perlen des 18. Jahrhunderts verbindet und die vielfarbigen Flammen der Liebe zum Leuchten bringt.

Veranstaltungsdatum
09.06.2024 - 15:00