Der Kirchturm von St. Ottilien hat unsere Hilfe gebraucht

Konzert

Pater Tobias Merkt OSBAnmeldung
Br. Lazarus Bartl OSB
Bruder Odilo Rahm OSB
Helene von Rechenberg – Orgel

Hintergrund

Am 30. Juni 2023 begingen wir das Jubiläum des 120. Jahrtages der Weihe der Klosterkirche Zum Heiligsten Herzen Jesu. In Verbundenheit mit dem gemeinsamen Leben nach der Regel des hl. Benedikt ist die Kirche unser spiritueller Mittelpunkt und der Mittelpunkt des klösterlichen Gebäudeensembles.

In den Jahren von 1992 bis 1994 haben wir eine umfassende Renovierung der Kirche im Inneren vorgenommen. Herr Prof. Franz Bernhard Weißhaar war der künstlerische Leiter. Mit ihm konnten die über Jahre währenden Vorbereitungen einer konzeptionellen Neugestaltung und der Restaurierung umgesetzt werden.

So konnte der liturgische und architektonische Mittelpunkt im Bereich der Vierung, entsprechend seiner Bedeutung, würdig und zeitgemäß gestaltet werden. Die Darstellung der Propheten und Sybillen im Mittelgang des Langhauses verdeutlicht das Auf-dem-Weg- Sein aller Menschen zu Christus.

Dieses schöne und gelungene Ensemble wollen wir pflegen und erhalten. Unsere schöne und sehenswerte Klosterkirche verpflichtet zu deren Erhalt und die Arbeit geht dabei nie aus.

Die Arbeiten zur Sanierung des Mauerwerks, der Treppe zum Haupteingang im westlichen Vorzeichen, der Wandflächen im Innenbereich des Vorzeichens und der Fassadenteile aus Muschelkalkstein konnten im vergangenen Jahr abgeschlossen werden.

Die Untersuchungen im Inneren der Glockenstube unseres Kirchturms erbrachten massive Rissbildungen, die auf statische Probleme zurückzuführen sind. Auf Grundlage von Untersuchungen zum statischen und dynamischen Verhalten des Kirchturms konnten im Jahr 2017 umfassende Untersuchungen zur Ergründung der Ursachen der Schäden, deren Umfang und Kosten abgeschlossen werden.

Mit diesen wichtigen Informationen ist es gelungen, die Projektplanung, d.h. die Aufgaben, die Methoden, die Kosten und den Zeitumfang zu definieren. Die Schwerpunkte der Arbeiten umfassen die Maßnahmen zur Sicherung der Bausubstanz durch das Verpressen von Rissen, die Erneuerung der Holzkonstruktion und der Eindeckung des Turmhelms.

Die umfassenden Korrosionsschäden an den Tragwerkselementen am Glockenstuhl aus Stahl machen dessen Austauschdurch eine Konstruktion in Holzbauweise erforderlich. Der Glockenstuhl aus Holz hat auch eine deutliche Verbesserung im Klangbild des Geläutes zur Folge. In diesem Zusammenhang nutzen wir die Gelegenheit, unser 8stimmiges Geläut um eine 9. Glocke im Ton a1 (ca. 420 kg) abzurunden.

Der Nachmittag gilt ganz unserem Kirchturm und seinem Innenleben. Wir möchten so ein herzliches danke sagen, für ihre Verbundenheit mit uns und die auf vielfältige Weise gewährte Hilfe. – Jubilate Deo.

Programm

Mit dem Motivläuten und dem Te Deum von Marc-Antoine Charpentier wollen wir Gott für seinen Schutz bei der Ausführung der umfangreichen sanierungsarbeiten am Kirchturm danken und um Hoffnung und Zuversicht bei der Umsetzung aller zukünftigen Aufgaben bitten.

Die beiden Instrumente des Konzertes sind diejenigen, die unsere Gottesdienste im Verlaufe des Jahres mitgestalten helfen: die Sandtner-Orgel aus dem Jahre 1994 und das große, auf 9 Stimmen erweitere Geläute.

Das große Geläut ist Ausdruck der Glaubensfreude. Unser heiliger Ordensvater schreibt in seiner Regel: „Dem Gottesdienst ist nichts vorzuziehen“. Das bringen wir in einer feierlichen Liturgie zu Ausdruck. Dazu gehören nun einmal ein schönes feierliches Glockengeläut und ein ebensolches Orgelspiel.

Unser Geläut stellt in gewisser Weise eine Besonderheit dar. Es besteht aus der Hand eines Gießers Karl Czudnochowsky ( Erding), der es in den Jahren 1949 und 1950 für St. Ottilien angefertigt hat. Die größte Glocke im Geläute „Christus Salvator“ kann ihren 75. Geburtstag feiern. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass Karl Czudnochowsky der Neffe des Glockengießers Heinrich Ulrich in Apolda gewesen ist. Heinrich Ulrich hat im Jahr 1923 die St. Petersglocke für den Kölner Dom gegossen. Unser Neuzugang der nunmehr neunten Glocke „Glaubenszeugen“ ist eine musikalische Zierde. Sie wurde in der traditionsreichen Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck am 10. Mai 2019 gegossen und feiert ihren 5. Geburtstag. Sie rundet mit dem Nominalton a1 das Geläut im oberen Tonbereich ab. So kann als Teilmotiv das berühmte Parsifal-Motiv (auch Idealquartett genannt) erklingen.

 

Stationen des Tages
13:00 Uhr | P. Tobias Merkt OSB
– Besichtigung der Glockenstube – welche Aufgaben standen
bei der Sanierung von Turmhelm und Turmschaft an?
– Glockenstuhl aus Eichenholz – Aufbau in ganz traditioneller
Bauweise
– 9-stimmiges Geläut – Geschichte des Geläutes – die neue
Glocke „Glaubenszeugen“
14:00 Uhr | P. Tobias Merkt OSB, Br. Lazarus Bartl OSB
Motivläuten
14:45 Uhr
Läuten der Glocke 1 „Christus Salvator“ und des Plenums im
Anschluss
15:00 Uhr | Helene von Rechenberg
Te Deum von Marc Antoine Charpentier (H 146) in der
Klosterkirche
16:00 Uhr
Beisammensein und Ausklang des Nachmittages beim
Kaffeetrinken
im Exerzitienhaus

Veranstaltungsdatum
16.06.2024 - 13:00