Oktober ist der Monat der Weltmission mit dem Höhepunkt „Weltmissionssonntag“.
Kann man heute denn noch von „Mission“ sprechen, gar von „Weltmission“? In der Sprache der Wirtschaft ist „Mission“ ein gängiges Wort, aber sobald es im Zusammenhang mit Religion zur Sprache kommt, wird es für viele zum „Unwort“. Mission scheint für Intoleranz, für Missachtung der Andersartigkeit des Anderen zu stehen. Religion ist Privatsache, heißt es dann. Andererseits kommen wir auf Schritt und Tritt bei uns mit Angehörigen anderer Religionen zusammen.
Wenn wir denken und sagen: „Soll doch jeder sehen und denken, wie er zurechtkommt“, dann ist das nicht die Sprache des Evangeliums.
Dort hören wir den Auftrag Jesu: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngerinnen und Jünger.“ Nicht um kirchliche Machtgebiete zu vergrößern, sondern weil uns an den Menschen liegt, darum verkünden wir die Frohe Botschaft. Wir sind als Christen aufgefordert, die Wahrheit Jesu Christi bei den anderen Religionen zu entdecken und im Dialog zu Sprache zu bringen.
Missionarisches Handeln in unserem Land und missionarische Verantwortung in der Welt können nur miteinander wachsen. Dieser Erfahrungsaustausch bereichert uns. Je mehr wir Augen, Herzen und Hände öffnen für die Weltkirche unter den Völkern, desto reicher werden wir in unserem Glauben gestärkt.
„Du führst uns hinaus ins Weite“ (Psalm 18), das ist das Leitwort zum diesjährigen Weltmissionssonntag am 22. Oktober in Deutschland. Es geht darum, voneinander zu lernen und miteinander den Reichtum des Glaubens zu teilen.
Am Weltmissionssonntag soll deutlich werden, das unser Glaube ein Dienst am Menschen ist. Mission ist kein Selbstzweck. Verkündigung des Glaubens geschieht ganz konkret in der Hilfe für die Armen, in der Überwindung von Spaltungen jeder Art und Achtung des Lebens in all seinen Phasen.
Die Missionsprokura der Erzabtei St.Ottilien dankt Ihnen für jegliche Art der Unterstützung unseres missionarischen Auftrags hier und auf der ganzen Welt.
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