Umweltschutz

umweltUmweltschutz in Afrika
Das Verhältnis zur Natur war bisher in Afrika eher von negativen Erfahrungen geprägt. Die Umwelt bedeutet Gefahr: Wilde und gefährliche Tiere, Plagen wie Wanderheuschrecken und Katastrophen wie Unwetter und Dürren. Außerdem schienen die natürlichen Ressourcen wie Wasser und Holz einem so riesigen Kontinent bei einer ursprünglich relativ geringen Bevölkerung
unerschöpflich. Die Bedingungen haben sich geändert und es beginnt langsam ein Umdenken der Menschen - auch in Afrika.
 
Das war das Bild, das man sich von Umweltschutz in Ländern in Afrika, wie Tansania machte, wenn ein umweltbewusster Deutscher in Tansania durchs Land reiste, dann fielen ihm fast immer der Müll auf, der an den Weg- und Straßenrändern, zwischen den Hütten der Einheimischen, an Stränden etc. herumliegt. Mülltrennung, -vermeidung oder korrekte Entsorgung war für die meisten Afrikaner bislang unbekannt. Eine weitere Beobachtung, die der Reisende vor allem in der Trockenzeit macht, sind Buschbrände, die teilweise mit dem Ziel der Brandrodung, teilweise für die Jagd auf Tiere und manchmal wohl auch einfach nur wegen der mystischen Faszination des Feuers an vielen Orten angezündet werden. Gleichzeitig schreitet der Prozess der Entwaldung voran, weil große Mengen Holz zum Kochen und zur Produktion von Holzkohle verbraucht, aber kaum neue Bäume gepflanzt werden. Bei der Stromerzeugung spielen regenerative Energiequellen wie Solar- oder Windenergie bislang eine untergeordnete Rolle.   Kurz, die Problematik der begrenzten Ressourcen und der Wert einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise sind im Bewusstsein der Mehrheit der Menschen vor Ort noch nicht verankert. Aber es gibt auch erfreuliche Entwicklungen. In vielen Ländern Afrikas gibt es inzwischen ein Verbot von Plastiktüten. Beim Eintritt z.B. in den Nationalpark Kilimanjaro wird jedes noch so kleine Gepäckteil registriert. Wer nicht alles, was er mitgebracht hat, beim Verlassen des Parks wieder vorzeigen kann, muss Bußgeld bezahlen. Besonders gefreut hat mich in diesem Zusammenhang, dass die Abtei Ndanda vor wenigen Wochen einen von der Regierung gestifteten Umweltpreis gewonnen hat. Gewürdigt wurde dabei einerseits, dass die Abtei mit allen ihren Betrieben, Schule und Hospital über ein funktionierendes Abwasserentsorgungssystem verfügt. Eine Kläranlage, die 1992 fertig gestellt wurde, arbeitet weiterhin zuverlässig und eine weitere, große und moderne Anlage wurde 2016/2017 für die Sekundarschule gebaut. Positiv bewertet wurde außerdem, dass die Abtei regenerative Energiequellen nutzt: Das Wasserkraftwerk liefert etwa 50% des Bedarfes an Strom, eine Biogasanlage Gas zum Kochen für das Noviziat und Sonnenkollektoren produzieren warmes Wasser.  Eine weitere Solaranlage zur Stromerzeugung ist geplant. Drittens wurde hervorgehoben, dass die Abtei eine nachhaltige Forstwirtschaft betreibt. Brenn- und Bauholz wird in nachwachsenden Kulturen angepflanzt. Dass das Abteigelände sauber und frei von Plastiktüten ist, dürfte den Gutachtern ebenfalls aufgefallen sein. Und so läuft es jetzt in immer mehr Klöstern der Missionsbenediktiner in Afrika.

 

Solaranlage
Aufforstung